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Beschreibung
Hartmut Müller
Hardcover, 152 Seiten, 23,5 x 16,5 cm
Obernheide war ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme.
Mit 39.880 registrierten Häftlingen, darunter 12.073 Frauen, war Neuengamme im Frühjahr 1945 das flächenmäßig größte norddeutsche Konzentrationslager, dessen umfangreiches Lagersystem sich von Salzgitter im Süden bis zur dänischen Grenze erstreckte.
Im August 1944 hatte man 800 Frauen, 500 ungarische und 300 polnische Jüdinnen, von Auschwitz nach Bremen deportiert, wo sie zu Aufräumarbeiten in der durch Bomben zerstörten Stadt sowie im Behelfswohnungsbau eingesetzt werden sollten.
Zunächst in den ehemaligen Pferdeställen der Hindenburg-Kaserne in der Bremer Neustadt untergebracht, waren sie am 26. September 1944 nach Obernheide (heutige Gemeinde Stuhr) in ein zum KZ-Außenlager umfunktioniertes Arbeitslager verlegt worden.
Hier blieben sie bis zur Räumung des Lagers am 4. April 1945. Deportiert nach Bergen-Belsen, wurden sie dort am 15. April 1945 befreit.
Die Geschichte des Außenlagers Obernheide ist keine große Geschichte, aber sie ermöglicht als Einzelstudie den Blick auf das Alltagsleben in der Zeit des Nationalsozialismus, einen Blick auf die Opfer, die Täter, die Mitläufer vor Ort.
Überlebende kommen zu Wort und erinnern an »die Zeit davor«, vor Auschwitz, an Familie und Heimat. Sie schildern ihren Lageralltag in Obernheide, berichten von den Arbeitseinsätzen in Bremen, von Demütigungen und Gewalt, von Hunger, Krankheit und Tod, aber auch von Gesten der Hilfsbereitschaft, die sie erfuhren. Und davon, wie das Leben weiterging.
In der Gemeinde Stuhr erinnert ein Mahnmal an die Frauen des Außenlagers.
Geschichte als Auftrag: heute aktueller denn je.