Bürgersinn und Vereinskultur. Vereine im Stadtstaat Bremen

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Artikelnummer: 978-395494-149-9 Kategorien: ,

Beschreibung

Hans Kloft (Hg.), Jahrbuch der Wittheit 2014 – 2017
Hardcover, 164 Seiten, 24 x 17 cm

»Die Deutschen und ihre Vereine«, schrieb vor wenigen Jahren eine überregionale Wochenzeitung, »das war immer eine Liebesgeschichte. Jetzt ist man auf ein Mal nicht mehr sicher.«
Die Liebesgeschichte hat sich, da ist sich die Forschung ziemlich einig, mit dem Aufkommen einer bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland entwickelt. Vereine bildeten das Sprachrohr für vielfältige Interessen, förderten Kenntnisse und Bildung, gaben den Mitgliedern eine gewisse Heimstatt, förderten Freundschaft unter Gleichgesinnten. Das war in Deutschland, das war im Stadtstaat Bremen so, in dem der allgemeine gesellschaftliche Prozess seine zum Teil sehr eigenen Ausprägungen besaß.
Doch trotz ihrer großen Bedeutung existiert in der Hansestadt keine verlässliche Vereinsgeschichte, die als solche Teil einer viel umfänglicheren Sozialgeschichte Bremens für das 19. und 20. Jahrhundert wäre. Auf diesem Felde mangelt es nach wie vor an Vielem, trotz mancher wichtiger Einzeluntersuchungen, die in den Beiträgen genannt werden. Dabei will und kann die vorliegende Sammlung eine solide fachliche Aufarbeitung des Gegenstandes nicht ersetzen. Aber es ist wichtig, sich diesem Desiderat wenigstens ansatzweise und in bestimmten Ausschnitten zu nähern.
Nach wie vor bieten Bremische Vereine ein reiches Angebot an Vorträgen und Exkursionen, die im Jahresprogramm der Wittheit viel Platz einnehmen und eine erstaunliche Breite dokumentieren. Die Vorträge bringen ausgewiesene Fachleute in unsere Stadt, vielfach kann so ein wissenschaftliches Netzwerk geknüpft werden. In dieser Funktion sind sie nach wie vor ein bedeutendes Element bürgerlicher Tradition und zugleich ein wichtiger Bestandteil der Wissenschaftskultur unserer Stadt. Für eine civil society bilden auch in Zukunft Vereine unverzichtbare Bausteine.